Tipps und Hinweise
Verhaltenshinweise nach chirurgischen Eingriffen beim Zahnarzt
Nach einem chirurgischen Eingriff, wie z. B. einer Zahnentfernung, Wurzelspitzenresektion oder Implantation, ist die richtige Nachsorge entscheidend für die Heilung und den Erfolg der Behandlung.
Direkt nach dem Eingriff
1. Kühlung:
• Kühlen Sie die betroffene Stelle von außen mit einem Kühlpack (in ein Tuch gewickelt), um Schwellungen zu reduzieren.
• Kühlen Sie in Intervallen (10 Minuten kühlen, 10 Minuten pausieren) für die ersten 6-8 Stunden.
2. Druck auf die Wunde:
• Bei Blutungen auf die sterilen Mullkompressen beißen, die Ihnen der Zahnarzt gegeben hat.
• Wechseln Sie die Kompresse nur bei Bedarf.
3. Ruhe bewahren:
• Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen, schweres Heben und Sport am Tag des Eingriffs.
4. Betäubung beachten:
• Essen oder trinken Sie erst, wenn die Betäubung vollständig abgeklungen ist, um Verletzungen durch unbewusstes Beißen zu vermeiden.
Essen und Trinken
1. Keine heißen Speisen und Getränke:
• Heiße Speisen können die Wundheilung beeinträchtigen und Nachblutungen auslösen.
2. Weiche und kühle Nahrung:
• Essen Sie weiche Speisen wie Joghurt, Suppen (lauwarm), Kartoffelpüree oder Pudding.
3. Keine Milchprodukte nach Knochenaufbau:
• Milchprodukte sollten in bestimmten Fällen (z. B. nach einem Knochenaufbau) wegen bakterieller Belastung vermieden werden.
4. Keine scharfen, krümeligen oder harten Speisen:
• Diese können die Wunde reizen oder Nahrungsreste in die Wunde gelangen lassen.
Wundpflege
1. Nicht spülen:
• Vermeiden Sie kräftiges Spülen oder Gurgeln in den ersten 24 Stunden, da dies den Blutpfropf (Koagulum) entfernen könnte, der für die Wundheilung wichtig ist.
2. Zähne putzen:
• Putzen Sie vorsichtig die umliegenden Zähne, ohne die Wunde direkt zu berühren.
3. Mundspülungen ab dem 2. Tag:
• Verwenden Sie antiseptische Mundspüllösungen (z. B. Chlorhexidin), wie vom Zahnarzt empfohlen.
Schmerzen und Schwellung
1. Schmerzmittel:
• Nehmen Sie die vom Zahnarzt verschriebenen Schmerzmittel wie angewiesen ein.
• Vermeiden Sie Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin), da diese die Blutgerinnung hemmen kann.
2. Schwellung:
• Leichte Schwellungen sind normal. Sollten sie nach 2-3 Tagen stark zunehmen, kontaktieren Sie Ihren Zahnarzt.
Rauchen und Alkohol
1. Kein Rauchen:
• Rauchen kann die Wundheilung erheblich stören und das Risiko einer Wundinfektion (z. B. einer Alveolitis) erhöhen.
• Verzichten Sie idealerweise mindestens 48 Stunden nach dem Eingriff darauf.
2. Kein Alkohol:
• Alkohol kann die Wirkung von Schmerzmitteln beeinträchtigen und die Wundheilung stören.
Sport und körperliche Anstrengung
1. Körperliche Schonung:
• Vermeiden Sie für 2-3 Tage körperliche Anstrengung, um Nachblutungen und Schwellungen zu verhindern.
2. Kopf hochlagern:
• Schlafen Sie in den ersten Nächten mit leicht erhöhtem Oberkörper, um Schwellungen zu reduzieren.
Blutungen
1. Leichte Blutungen sind normal:
• Wenn die Wunde leicht nachblutet, beißen Sie für ca. 30 Minuten auf eine sterile Mullkompresse oder ein sauberes Taschentuch.
2. Keine Mundspülung bei Blutungen:
• Spülen Sie den Mund nicht aus, um die Blutgerinnung nicht zu stören.
3. Starke Blutungen:
• Kontaktieren Sie sofort Ihren Zahnarzt oder den Notdienst, wenn die Blutung nach längerem Druck auf die Wunde nicht aufhört.
Medikamente
1. Antibiotika:
• Falls Antibiotika verschrieben wurden, nehmen Sie diese wie verordnet ein.
2. Schmerzmittel:
• Nehmen Sie die Schmerzmittel regelmäßig ein, besonders am ersten Tag, um Schmerzen vorzubeugen.
Wann Sie den Zahnarzt kontaktieren sollten
• Anhaltende oder starke Schmerzen, die trotz Schmerzmittel nicht nachlassen.
• Starke Schwellungen, besonders wenn sie mit Fieber oder Atemproblemen einhergehen.
• Starke oder andauernde Blutungen trotz Kompression.
• Eitriger Ausfluss oder unangenehmer Mundgeruch.
Mit diesen Verhaltensregeln unterstützen Sie die Heilung optimal und minimieren das Risiko von Komplikationen. Sollte es zu Problemen kommen, zögern Sie nicht, Ihren Zahnarzt oder den zahnärztlichen Notdienst zu kontaktieren.